…. möchte man fast sagen. Nach den Letzten, eher schwachen Jahren beim Mera Luna wurde nun das Besucher-Rekordjahr 2010 (Unheilig) Gott sei Dank übertroffen.

Das das Festival zum ersten Mal ausverkauft war, dürfte mit Sicherheit an den beiden Headlinern gelegen haben. Am Sonntag nachmittag ging jedenfalls das 25.000 Ticket über den Tisch. Der Sonntag war dann auch der Tag mit dem besseren Headliner.

Ally the Fiddle mit ASPDas was HIM am Samstag ablieferten war langweilig. Viele dürften sich das aus Nostalgiegründen angesehen haben. Der letzte Auftritt von HIM auf dem Mera Luna im Jahr 2002 war auf jeden Fall besser, die gut 10 Jahren sind eben nicht spurlos an der Band vorbeigegangen.
Der eigentliche Headliner am Samstag waren dann auch ASP, die wie schon vor zwei Jahren eine tolle Show ablieferten, auch wenn die 2011 noch etwas besser war, sich aber kaum davon unterschied, ausser Schaumkanone statt Konfettiregen. Während des Auftritts wurde noch Ally the Fiddle auf die Bühne geholt, die zusammen mit ASP den Song “Werben” spielte und ihr Projekt auf startnext.de präsentierte.

Nightwish schlossen am Sonntag sowohl das Festival als auch ihre “Imgainaerum World Tour” ab. Ob man die Musik nun mag oder auch nicht, die Show war schon sehr gut. Überraschend gut ist die neue Sängerin Floor Jansen, die seit Oktober 2012 dabei ist und die ihre Sache sehr gut gemacht hat. Passendere Stimme, im Vergleich zu Anette Olzen und man merkte ihr richtig an, das sie viel Spaß auf der Bühne hatte. Tolle Auftritt, der bestimmt noch einige Zeit hängen bleiben wird.
Der Co-Headliner am Sonntag waren Front 242 die natürlich nicht was für jeden sind, was man auch gleich merkte. Den Auftritt 2008 als Headliner am Sonntag fand ich deutlich besser. Die EBM-Fans konnten nach dem Auftritt dann auch gleich in Hangar strömen, in dem dann Front Line Assembly ihren Auftritt absolvierten.

MainstageEinen richtig schlechten Auftritt gab es eigentlich nicht. Fast jeder Auftritt war gut besucht. Das war auch bei den ersten Bands schon so, darunter Molllust, die den Band Contest gewonnen haben und das Festival eröffneten oder am Sonntag Schwarzer Engel, die zum ersten Mal auf dem Mera Luna waren. Für richtig gute Stimmung sorgten am frühen Sonntagmittag bereits Unzucht.
Gothminister haben mit viel Pyro und noch mehr Show den Hangar gerockt und Elena Fossi von Kirlian Camera hat gezeigt das sie mit ihrer sehr guten Stimme auch die Hangar-Akustik bezwingen kann. Leider ist es wie immer im Hangar das viele Besucher am Eingang stehen bleiben, wenn man sich da erstmal durchgekämpft hat, eröffnen sich einem plötzlich ungeahnte Freiräume.

Apropos Hangar, da gab es ja einen Neuen, direkt hinter dem Eingang auf das Festivalgelände auf der rechten Seite (nicht zu übersehen). Dort fanden am Freitag die mittlerweile beliebten Lesungen, die Diskos (die “natürlich” 5€ extra kostet) und die Modenshow statt. Eigentlich ganz nett, weil er doch recht weit weg von den anderen Bühnen steht und so die Musik von der Mainstage nicht mehr störte und die Besucher der Modenshow/Disko müssen nicht mehr durch die Massen vor der Mainstage. Leider gab es am Samstag technische Probleme, woraufhin man die Modenshow verschieben musste. Sie fand aber statt, war also halb so wild. Eine Idee hätte ich vielleicht noch für den neuen Hangar, die Autogrammstunden. Die Schlangen an dem Sonic Seducer Stand waren zum Teil sehr lang und verlaufen genau zwischen Mainstage und Hangar, man muss also öfter mal drum herum laufen. ASP haben sich per Facebook auch entschuldigt das nicht jeder ein Autogramm bekam. Ist natürlich schade für die Fans, aber ASP hätten am Montag wahrscheinlich noch geschrieben, wenn jeder der eine Autogramm wollte auch eines bekommen hätte.

Viele Bands hatten auch aktuelle Veröffentlichungen im Gepäck, wie Apoptygma Berzerk die ihre aktuelle Single “Major Tom” spielten, ein Song der naturgemäß in Deutschland besonders gut funktioniert, oder Mono Inc., die Songs aus dem aktuellen Album “Nimmermehr” spielten, darunter auch “Kein Weg zu weit” dem Duett mit Joachim Witt, der dann auch die Bühne betrat.

CampingplatzMan kann als Veranstalter ja ungefähr vorhersehen wie sich die Besucher entwickeln und so gab es dieses Jahr ein paar Änderungen auf dem Gelände selbst. Der Campingplatz wurde ein wenig vergrößert. Was man so gehört hat, war es wohl trotzdem recht eng. Kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht zelte. In folge dessen hat man auch einen zusätzlichen Parkplatz eingerichtet. Das Parken hat auch ganz gut geklappt. Auf dem Festivalgelände wurde für mehr Platz vor der Mainstage gesorgt.Impressionen
Begannen sonst kurz hinter dem Sound Tower die ersten Getränke und Essstände, waren vor allem die Essensstände weit Richtung Eingang gerückt. So das fast alle Stände in einem weiten Ring um das Festivalgelände standen. Dieses Jahr gab es auch etwas mehr Auswahl bei der Nahrungsaufnahme, während die Shopping Zeile nun geteilt war und noch mal etwas kleiner wirkte. Kann aber auch getäuscht haben. Trotz der vielen Besucher, kam man aber eigentlich immer und überall gut hin, vom Hangar bei dem einen oder anderen Auftritt mal abgesehen.

Die Organisation war sehr gut, es hat alles geklappt, gab kaum Verzögerungen. Alles in allem das beste Mera Luna Festival seit einigen Jahren. Es hat viel Spaß gemacht, viele nette Leute, tolle Shows auf den Bühnen, einfach eine gute Atmosphäre. Dazu passte auch das Wetter, das im Großen und Ganzen gut war. Nur ein bisschen windig, was den Sound dann schwankend lässt und der Regen zum Abschluß am Sonntag hätten nicht sein müssen.

Freuen uns auf das nächste Jahr.

 Vielen Dank an FailingBreath & Madelyn für die Unterstützung