April 2011, Berlin Kreuzberg, SO 36…

Die letzten Töne von Escape with Romeo verklingen auf der Bühne.Das Konzert ist vorbei.
Es gibt einen Schnitt….ab jetzt…das ist allen Beteiligten klar.
Die Monate davor arbeitet Thomas Elbern, Mastermind und Gitarrist der Band schon länger an einem neuen Konzept.

Die Gruppe gibt es über 20 Jahre, es ist Zeit für einen Neuanfang, ein neues Konzept.Elbern ist gerade wieder umgezogen, dummerweise in die falsche Ecke der Stadt.Soziale Isolation, latente Agressionen überall, weit und breit keine Wohlfühlzone, auch nicht am nahegelegenen See .

Das Studio wird aufgebaut, verkabelt und neue Songs entstehen.
Es sind andere Lieder, einige in deutsch, einige in englisch, es fühlt sich alles anders an.
Thomas Elbern, der gerade parallel noch mit seinem Ambient Projekt “Twilight worldz” in Galerien und Kleinkunstbühnen unterwegs ist, will etwas Neues schaffen.Er hat die Bilder dazu schon im Kopf.

Kein Wunder, er arbeitet  bei “Twilight worldz” eng mit einem Visual artist zusammen, der seine hypnotischen Gitarrenloops in Bilder verwandelt.

Die neuen Escapesongs sollen ähnlich werden, nur halt in einem Paralleluniversum.
Songs wie “Simulationen” oder “Ground control” entstehen mit seinem geliebten Vocoder, während draussen der Sommer vorbeirauscht.
Die Arbeit an einem anderen EWR Konzept ist spannnend, es gibt eh nicht viel mehr zu tun, als an neuen Songs zu arbeiten.
Parallel gibt es eine Auftragsarbeit für den “Generation Underground” Sampler, der über EMI erscheint, für den EWR den Fad Gadget Klassiker “Back to nature “covern.

Irgendwann sind 20 Stücke fertig…..seltsame Liebeslieder, Protestsongs, Ausbruchversuche aus der “Stadt ohne Namen”, die Tränen der Göttin Kali , Ziellosigkeit am frühen Morgen nach durchzechter Nacht ….das  Gefühl von “No place to go now”, verloren im Cyberspace, Fluchtversuche mit dem Zug… unzählige digitale Freunde, die gar keine sind .
Am Ende muss man Elbern zwingen aufzuhören.

Seine langjährigen Bandmitglieder , mittlerweile von den neuen Songs begeistert, wollen ein Album.
Eines nach 5 Jahren, nach “Emotional Iceage”, dem letzten Album mit neuen Songs, das 2007 erschien.
So entsteht “Enter Samsara” als letzter Song, dann verlässt Elbern diese Ecke der Stadt und zieht wieder woanders hin.
“Samsara” aus dem Sanskrit steht für für den immerwährenden Zyklus des Seins, dem Kreislauf von Werden und Vergehen.
Das neue “Escape with Romeo” Album wird also “Samsara” getauft, das passt.
Es ist kein Album, das sich an der Vergangenheit orientiert, sondern an dem Moment seiner Entstehung.
Es sind Songs aus den Jahren ab (2o)10 und sie bilden die Grundlage der neuen “Escape with Romeo”, die jetzt live einen Visual Artist dabei haben, der noch ein paar Bilder mehr liefert als die , die eh schon bei den Songs im Kopf sind.
2012 markiert also eine neue Zeitrechnung für Escape with Romeo, die sicher noch ihren langjährigen Hit “Somebody” spielen werden, aber sich hinter den Kulissen mal wieder neu erfunden haben.