Solar Fake

Bereits die ersten Töne der zweiten Solo-CD des Zeraphine und Dreadful Shadows Frontmannes Sven Friedrich zeigen, dass man sich nach ‚Broken Grid‘ nicht vollkommen umorientieren wollte. Die elektronischen Elemente werden hier nach wie vor auf eine melodische und sehr eingängige Art verarbeitet und fügen sich besonders gelungen mit den für Sven typischen, sehr tiefgehenden Texten zusammen.

Wer hier ausschließlich aggressive elektronische Klänge erwartet ist an der falschen Adresse. ‚Frontiers‘ bietet vielmehr eine ausgewogene Mischung aus schnelleren, tanzbaren Stücken wie ‚Why did I raise the fire‘ und ‚Parasites‘ und feinsten elektronischen Balladen wie ‚Where are you‘ oder ‚ The Line of Sight‘.

Auch stimmlich kann Sven Friedrich sich hier besonders entfalten, da sich aggressive, herausgeschriene Passagen mit ruhigen, melodischeren Stellen abwechseln.

Die Titel schaffen es ausnahmslos, sowohl tanzbar zu sein, als auch nachdenklich zu machen. Ein Balanceakt, der nicht vielen Künstlern so gelingt.

‚Frontiers‘ ist eine rundum gelungene Scheibe, die kaum einen Wunsch offen lässt aber gleichzeitig auch nicht wirklich überrascht. Es ist das, was man nach ‚Broken Grid‘ erwartet hat und eben das, was Sven am besten kann. Jedoch stellt sich die Frage, ob wirklich immer eine Entwicklung und große Veränderung stattfinden muss um eine Platte gelungen zu machen. Warum nicht einfach mit dem weitermachen, was sich schon einmal bewährt hat? Genau das ist hier passiert und ‚Frontiers‘ muss den Vergleich mit ‚Broken Grid‘ nun wirklich nicht scheuen. Vielmehr scheint hier alles ein wenig runder, ein wenig routinierter und einfach abwechslungsreicher.