Amphi Festival

Am 26. und 27. Juli 2014 öffnete das Amphi Festival bereits zum 10. Mal seine Tore. Für zwei Tage war der Tanzbrunnen in Köln gefüllt mit ungefähr 16.000 Besuchern aus der schwarzen Szene.

Wie bereits im Vorjahr wurde das Festival mit dem Event ‚Call the Ship 2 Port‘ eingeläutet und Bands wie Suicide Commando und Agonoize boten den Besuchern auf der MS RheinEnergie außergewöhnliche Sets.

Beach ClubBei sonnigem und dennoch nicht zu warmem Wetter wurde den Gästen wie in den Jahren neben musikalischer Unterhaltung auch eine abwechslungsreiche Einkaufsmeile und ein Beach-Club geboten. Neu war dieses Jahr die Met-Lounge inmitten des Tanzbrunnens und eine Weinlounge.

She Past AwayDen ersten Festivaltag eröffneten ‚The Juggernauts‘ gefolgt von ‚She past away‘ aus der Türkei. Das Duo erinnerte mit seinem Sound an die Anfänge der schwarzen Szene und bot einen angenehmen Kontrapunkt zu den ansonsten vorrangig elektronischen Klängen des Festivals.

Nach ‚Clan of Xymox‘ lockten die Hamburger von ‚Lord of the Lost‘ viele vor allen Dingen jüngere Gothics zur Bühne und boten in ihrer energiegeladenen Bühnenschau zum größten Teil Songs ihres vor kurzem veröffentlichten Album ‚From the Flame into the Fire‘. Während im Staatenhaus vor allen Dingen elektronische Bands wie ‚Aesthetic Perfection‘ oder ‚Nachtmahr‘ spielten wurde den Besuchern auch im Theater ein vielfältiges Programm geboten. Neben Lesungen von Markus Heitz oder Ecki Stieg sorgte auch das erste Konzert von ‚Janus‘ nach vielen Jahren Bühnenabstinenz für Gänsehaut im gut gefüllten Saal. Besonders Stücke wie ‚Vater‘ oder ‚Anita spielt Cello‘ stachen hervor. Ecki Stieg
Die Berliner Band ‚Blutengel‘ wurde auf der Hauptbühne in diesem Jahr vom ‚Monument Ensemble‘ unterstützt und präsentierte ihre Songs in einem klassischen Gewand.

Unter einem schlechten Stern stand dagegen die Headliner-Show von ‚Front 242‘, die bereits nach wenigen Minuten aufgrund von technischen Problemen abgebrochen werden musste und erst nach einer halben Stunde fortgesetzt werden konnte. Für die schwarzen Nachteulen bot das Amphi in diesem Jahr zu späterer Stunde die Auftritte von ‚Camouflage‘ und ‚Projekt Pitchfork‘ im Staatenhaus und Aftershowparties mit verschiedenen renomierten DJs im Theater.

UnzuchtDen Sonntag eröffneten ‚Torul‘ gefolgt von ‚Unzucht‘, die das Publikum mit rockigen Stücken begeisterten und zum Schluss noch mit dem Song ‚Kleine geile Nonne‘ für all Innerhalb von wenigen Jahren hat Sven Friedrich sich mit seinem elektronischen Projekt ‚Solar Fake‘ zu einem echten Geheimtipp gemausert, der auch zu recht früher Stunde schon viele Besucher an die Hauptbühne lockte. Geboten wurde eine gut gewählte Mischung aus schnellen und ruhigen Stücken sowie auch eine Coverversion des Linkin Park Songs ‚One step closer‘.

Während die Anhänger von elektronischen Klängen auch am zweiten Tag wieder im Staatenhaus auf ihre Kosten kamen, wo Bands wie ‚Noisuf-X‘ oder ‚Rotersand‘ auftraten, wurde auf der Hauptbühne vor allen Dingen rockige Musik angeboten. Hier gaben sich ‚Mono Inc.‘, ‚Apoptygma Berzerk‘ und schließlich der Headliner ‚Eisbrecher‘ die Klinke in die Hand.

London after MidnightWem diese Bandauswahl nicht ausgefallen genug war, der begab sich am späten Nachmittag ins Staatenhaus, wo ‚London after Midnight‘ ihren ersten Auftritt auf dem Amphi Festival ablieferten. Trotz einiger technischer Probleme war dieser wohl eines der Highlights des Festivals und schreit nach Wiederholung.

Ebenfalls zum ersten Mal auf dem Amphi waren ‚Lacrimosa‘, die mit leichter Verspätung als letzte Band des Festivals im Staatenhaus auftraten. Das Set der Musiker um Tilo Wolff beinhaltete sowohl alte Schätze als auch neuere Stücke und stellte einen besonders gelungenen Abschluss des Festivals dar.

Solar FakeFür rund 700 Besucher fand der eigentliche Abschluss jedoch nicht im Tanzbrunnen, sondern auf der MS Rheinfantasie statt. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr nicht nur ein Eröffnungs- sondern auch ein Abschlussevent auf einem Schiff angeboten. Ab 23.30 Uhr konnten die Schiffsbesucher sich während einer Fahrt über den Rhein die Konzerte von drei verschiedenen Künstlern im klassischen Gewand anhören. Den Anfang machte ‚Sonja Kraushofer‘, gefolgt von Solar Fake, die damit bereits ihren zweiten Auftritt im Rahmen des Amphi Festivals ablieferten. Neben vielen eigenen Stücken, die musikalisch dem ruhigen Rahmen angepasst wurden, stellte die Coverversion des Songs ‚Die Flut‘ von Peter Heppner, der hier sogar als Überraschungsgast auftrat, das Highlight des Auftrittes dar. Für das große Finale und weiterhin garantierte Gänsehaut sorgte schließlich Ronan Harris von ‚VNV Nation‘  mit einem ungefähr einstündigen Set. Er bot seinen Hörern die normalerweise sehr tanzbaren Songs mit reiner Klavierbegleitung und sorgte damit dafür, dass so manche Gäste sicherlich das ein oder andere Tränchen wegdrücken mussten bevor das Schiff um 2.30 Uhr wieder am Tanzbrunnen anlegte.VNV Nation

Das 10. Amphi war geprägt von sonnigem Wetter, einem abwechslungsreichen Line-Up, auch wenn manchen Besuchern die ganz großen Überraschungen gefehlt haben, einigen technischen Pannen und trotzdem zufriedenen Gästen, die sicherlich im nächsten Jahr erneut zum Tanzbrunnen reisen werden, wenn es wieder heißt „Alles wird Amphi!“.

 

Weitere Fotos folgen in den nächsten Tagen in der Galerie, den Seiten zur Seite bei Facebook oder Google+ und bei flickr.

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